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Heimdialyse, mehr Unabhängigkeit

Mein Lebenslauf als Nierenkranker in ein paar Zeilen zusammengefaßt um anderen Dialysepatienten Mut zu machen, daß man trotz Erkrankung positiv in die Zukunft blicken kann.

Mit 14 Jahren nach meiner Blinddarmoperation, hatte ich ein Nierenversagen, damals gab es nach und während der Operationen noch keine Infusionen, von da an wußte ich daß mit meinen Nieren irgendetwas nicht stimmte. Nach einigen Untersuchungen hieß die Diagnose: Markschwammnieren. Ich konnte aber ohne Einschränkungen die nächsten 25 Jahre gut damit leben.

Ab 1999 verschlechterden sich langsam die Blutwerte und es war abzusehen, daß in den nächsten Jahren die Dialyse anstehen würde, ab diesen Zeitpunkt infomierte ich mich bereits über Heimdialyse. Nun wollte ich mir, noch vor Dialysebeginn, meinen Reisetraum Kalifornien erfüllen. Im August 2000 flog ich dann für 3 Wochen mit meiner Frau und den zwei Kindern in die USA und machte mit Ihnen eine Wohnmobil-Rundreise.

Im Oktober wurde es dann ernst, die Shuntoperation stand bevor, doch kaum aus der Narkose aufgewacht wurde mir gesagt, der Shunt wäre schon wieder zu, es hatte sich irgendwo ein Blutgerinsel gebildet und ich sollte gleich nochmal operiert werden, aber ich bin erst mal nach Hause um das ganze zu verarbeiten. Zwei Wochen später wurde ich dann wieder operiert diesmal mit eigenen Venenmaterial und mit Erfolg. Von da an hatte ich einen Oberarmshunt (Brachialisshunt). Der mußte jetzt noch reifen, damit er abgeheilt ist wenn's an die Dialyse geht. Anfangs hatte ich schon Schmerzen im Arm, ich habe dann Gymnastik mit einen Gummiball gemacht und mit der Zeit war der Arm wieder in Ordnung. Da sich meine Blutwerte wieder leicht verbesserten, reiste ich im Frühjahr 2001 mit meiner Frau noch eine Woche nach Stockholm.

Shunt-Punktion Am 6. Juni 2001 war's dann so weit, ich kam an die Dialyse, es wurde langsam angefangen. In der ersten Woche eine Stunde, dann jede Woche eine halbe Stunde länger bis ich bei vier Stunden war. Die Dialyse lief von Anfang an ohne größere Probleme, ein paar Mal stieg der Venendruck etwas an, aber durch Absenkung des Blutflußes waren die Probleme in Griff zu kriegen und die Dialyseschwestern erklärten uns das dies Anfangs ganz normal ist. Für mich und meine Frau stand nun fest, daß wenn keine Probleme mehr auftreten sollten, wir Heimdialyse machen, damit 'ich' mir eine gewisse Unabhängigkeit (diese Unabhängigkeit findet eher im Kopf statt, da man ja auch zu Hause regelmäßig dialysieren muß) erhalten kann. So war meine Frau von Anfang an im Dialysezentrum dabei und hat den Umgang mit der Maschine und das punktieren desShunt's gelernt. Dialysezimmer Während der Anlernphase haben wir dann in unserem Haus ein Zimmer leergeräumt, es wurde ein extra Stromkreis für dieses Zimmer eingerichtet, ein Wasser- und Abwasseranschluß gelegt, die Kosten für die Handwerker übernahm das KfH, unser Dialysezentrum. Mit einem Bett und einigen Schränkchen als Staufläche für das ganze Dialysematerial waren wir dann startklar. Da die Dialyse protokolliert werden muß und wir das handschriftlich im Zentrum geübt hatten, beschloß ich für Zuhause ein Programm zu schreiben und die damit erfaßten Daten per Email ans KfH-Zentrum zu senden.

beim Dialysieren Die Dialysemaschine (eine Gambro AK 200) und unsere erste Materiallieferung bekamen wir am 8. Oktober und starteten unsere erste Heimdiaylse am 10.Oktober, bei der auch Schwester Christa anwesend war, die uns während der ganzen Zeit begleitet hatte. Seit dieser Zeit wird immer zu Hause dialysiert und wir haben es bisher nicht bereut, ich gehe seit diesem Zeitpunkt auch wieder ganz normal zur Arbeit. Da ich unter anderem auch immer Samstag oder Sonntag dialysiere findet unser Fernsehabend eben im 'Dialysezimmer' statt, an dem sich auch unser 10-jähriger Sohn beteiligt. Natürlich muß meine Ehefrau die Zeit aufbringen und die Verantwortung übernehmen, aber Heimdialyse heißt für uns trotzdem 'frei' sein in der Zeiteinteilung und in einer häuslichen Atmosphäre zu dialysieren.


Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Erfahrungsbericht (Oktober 2002) liegen beim Autor (Werner Groß). Wenn Sie Fragen zu meiner Geschichte haben, können Sie über das Email-Icon mit mir Kontakt aufnehmen.

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