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Dialysepatient info-dialyse

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..... und das Leben geht weiter

Ich habe hier selbst beschrieben, wie ich meine Transplantation erlebt habe und wie es mir jetzt geht.
Ich hatte vor der Transplantation auch Ängste und Zweifel, ich hätte gerne mal mit jemandem gesprochen, der schon transplantiert ist, ich hatte nur leider keine richtige Möglichkeit. Ich glaube, das es vielen so geht, deshalb schreibe ich hier meine Erfahrungen auf, um anderen einen kleinen Eindruck zu vermitteln und vor allem Mut zu machen.

07.05.2001

Seit einiger Zeit habe ich auf diesen Termin gewartet. Ich war knapp 11/2 Jahre Dialysepatientin und meine Mutter hat sich entschlossen mir eine ihrer Nieren zu spenden. Nachdem wir beide etliche Voruntersuchungen, psychologische Gespräche usw. hinter uns gebracht haben, warten wir auf diesen Termin ( er wurde vorher schon ein paar mal verschoben ), aber heute können wir im Krankenhaus bleiben.

Nach einiger Wartezeit wird uns ein Zimmer zugewiesen. Jetzt müssen wir noch einige Untersuchungen wie Blutentnahme, Röntgen der Lungen usw. machen, die sind wichtig für die Operation. Außerdem folgen die ganzen Aufklärungsgespräche vom Chirurgen, dem Narkosearzt usw. Ich muss noch eine Dialyse hinter mich bringen. Gegen 21.00 Uhr sind wir soweit fertig. Wir bekommen noch eine Schlaftablette, die auch wirklich Not tut, und schlafen mehr schlecht als recht.

08.05.2001

Am nächsten Morgen ist man doch sehr nervös. Schon um sieben Uhr wird meine Mutter für den OP fertig gemacht. Sie bekommt eine Beruhigungstablette und wird ca. 30 Minuten später in den OP gebracht.
Für mich sind das die schlimmsten zwei Stunden meines Lebens. Dieses Warten, hoffentlich geht alles gut. Nach zwei Stunden werde ich fertig gemacht und erfahre, das es meiner Mutter soweit gut geht.
Die Beruhigungstablette zeigt Wirkung. Ich werde noch mal kurz im OP wach und merke wie sie mir eine Kanüle anlegen und dann ..... ich wache am Abend auf der Intensivstation auf.
Ich bin aber gar nicht richtig da. Ich weiß das mein Freund noch da war und das ich schlecht geschlafen haben, aber viel mehr nicht.

09.05.2001

Ich habe sehr unruhig geschlafen und schrecklichen Durst. Der Pfleger kommt, alle sind hier sehr nett. Ich soll aufstehen und zur Waage gehen und mich waschen??? Es tut doch alles ziemlich weh. Mit Hilfe des Pflegers stehe ich auf.

Als ich endlich wieder liege, bekomme ich etwas gegen die Schmerzen. Ich erfahre, das die Niere sehr gut arbeitet und jede Menge Urin ausscheidet und das sich meine Blutwerte schon verbessert haben.
Jetzt merke ich erst mal was alles so an mir hängt. Im Hals habe ich eine Kanüle über die Medikamente und Flüssigkeit gegeben werden, ich darf ja noch nichts trinken. Außerdem habe ich einen Blasenkatheter und einen Wundwasserkatheter.
Meiner Mutter geht es auch gut.
Ich werde im Laufe des Tages auf die Station verlegt und bekomme etwas zu trinken. Schlafe nicht gut. Starke Schmerzen.

10.05.2001

Es gibt das erste Mal was zu essen. Habe immer noch starke Schmerzen. Meine Mutter auch, aber sonst geht es ihr gut. Die Niere läuft auch gut. Wieder eine schlaflose Nacht.

11.05.2001

Ab heute muss ich meine Medikamente jeden Tag selber zusammenstellen. Ich führe Buch über die Trinkmenge, Ausscheidungsmenge, Temperatur. Meine Blutwerte haben sich schon fast normalisiert. Ich muss trinken, trinken, trinken und aufstehen.

14.05.2001

Heute geht es schon viel besser. Die Schmerzen werden immer weniger. Heute wird der Blasenkatheter gezogen. Ab jetzt muss ich immer selbst zur Toilette und das bedeutet aufstehen.
Meiner Mutter geht es auch gut. Ich laufe viel rum. Dadurch kommt mein Kreislauf in Schwung.

16.05.2001

Heute wird der Wundkatheter gezogen. Alles ist OK. Meine Mutter wird heute entlassen. Ihr geht es soweit gut. Sie hat allerdings immer noch ziemliche Schmerzen, aber die Ärzte sagen, das sei normal. Vielleicht darf ich morgen nach Hause. Ich kann es kaum glauben. Und tatsächlich nach nur 10 Tagen werde ich entlassen. Ich muss zwar anfangs zwei - bis dreimal wöchentlich zur Blutentnahme, aber das nimmt man gerne in Kauf
Meine Blutwerte sind relativ stabil. Einmal hatte ich eine Blasenentzündung, und da sind die Werte etwas angestiegen.
Am Anfang werden öfter Biopsien gemacht, um schnell feststellen zu können, ob eine Abstoßung vorliegt. Glücklicherweise war dies bei mir bis jetzt nicht der Fall. Auch wenn diese ganzen Untersuchungen etwas unangenehm sind und man anfangs ziemlich Angst hat wieder ins normale Leben zurück zu kehren, weil man Angst hat etwas falsch zu machen, war es auf jeden Fall eine gute Entscheidung, die Transplantation.

Auch ich hatte anfangs meine Zweifel, da es bei mir ja auch noch um die Gesundheit 8meiner Mutter ging, aber mir geht es so gut ( meiner Mutter auch ), ich kann wieder fast alles machen, essen und trinken so viel und was ich möchte.
Ich kann sagen, das mein Leben fast wieder genauso ist wie vor meiner Erkrankung.
Sicherlich verläuft bei jedem eine Transplantation anders und ich habe sicherlich großes Glück gehabt, trotzdem würde ich jedem raten, wenn er die Möglichkeit hat, es zu versuchen.
Es ist ein ganz neues und viel besseres Leben als mit der Dialyse. Sicherlich hat man auch nach der Transplantation einige Einschränkungen, aber jeder, der einmal Dialyse gemacht hat, wird diese Einschränkungen gerne in Kauf nehmen.
Auf diesem Weg möchte ich mich bei meinem Freund bedanken, der immer für mich da war und zu mir gestanden hat, bei meiner Familie, die auch für mich da war und ganz besonders bei meiner Mutter, durch die mir es erst wieder möglich geworden ist, ein neues, viel schöneres, fast normales Leben zu führen. Ich denke, das was sie für mich getan hat, würden nicht viele tun.


Sollten noch Fragen aufkommen, könnt Ihr mir gerne mailen und ich werde, soweit ich kann alles beantworten.

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