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..... meine lang ersehnte Transplantation

Nicht von heute auf Morgen kommt man zu einer Transplation, zum Lesen meiner Vorgeschichte folgst du einfachen dem Link.

Im August 1998 klingelte abends plötzlich unser Telefon, ich ging dran. Die Klinik!!! Ein Organ ist für mich gefunden worden. Ich war so fertig mit den Nerven, ich konnte vor Zittern fast nicht mehr stehen und mein Mann mußte mir das Telefon abnehmen. Ich konnte es nicht glauben, es war wirklich soweit! Ein Hubschrauber brachte mich mitten in der Nacht in die Transplantationsklinik nach München / Großhadern, in der ich angemeldet war, und ich wurde transplantiert. Ich bekam 2 Nieren, weil der Spender ein älterer Mensch war und beide Nieren nicht mehr ideal funktionierten. 1 Organ würde in diesem Fall nicht reichen. Bei Organen von jüngeren Menschen reicht eine Niere vollkommen. Nieren aus der neuen Studie also. Das war übrigens erst die zweite Operation mit Nieren von älteren Menschen. Langzeitergebnisse gibt es noch nicht. Einige davon werde ich mit meinen Transplantaten liefern. Hoffe ich jedenfalls :-). Wer weiß, vielleicht haben ja noch mehr Menschen etwas davon, daß ich dieses Risiko eingegangen bin. Auch hier ging es nicht reibungslos, mein Körper versuchte mit aller Kraft, die neuen Organe abzustoßen. Ich hatte schon in den ersten Tagen eine Abstoßung und große Angst. Aber die Ärzte haben es geschafft! Igendwann war ich über den Berg!
Jetzt geht es mir um einiges besser. Ich muß zwar viele Medikamente schlucken, die die Immunabwehr meines Körpers unterdrücken und verhindern, daß die neuen Organe abgestoßen werden. Sie haben viele Nebenwirkungen. Ich habe auch einige Einschränkungen. So soll ich geschlossene Räume mit vielen Menschen, schlechte Witterung und vieles andere meiden. Denn ich bin hochgradig infektionsgefährdet und habe seit der Transplantation schon 2 schwere Lungenentzündungen überstanden. Und es geht mir auch manchmal gar nicht gut, ich bin sehr wetterfühlig und habe oft Grippe. Eine Hilfe für die schweren Arbeiten zuhause brauche ich immer noch. Die ich aber jetzt selbst bezahlen muß, da mir die Pflegestufe wegen der Transplantation wieder gestrichen wurde. Und meine Verdauung funktioniert nicht mehr richtig. Und und und. Es ist eigentlich ständig etwas.

Aber ich lebe wieder!!! Sicher, ich habe die ganze Zeit gelebt, aber ich konnte es nicht mehr so nennen. Ich bin glücklich und denke sehr oft an den Menschen, der es mir ermöglicht hat, wieder um einiges normaler zu leben. Ich kann endlich wieder trinken, vorbei ist der ewige, quälende Durst. Ich kann alles, was mir schmeckt, wieder essen. Leider esse ich viel zu wenig, es geht nicht viel ;-). Aber ich kann endlich wieder Bananen und andere Sachen essen. Außerdem sind die Schmerzen in den Gelenken und Knochen besser und sogar mein Herz arbeitet wieder normaler. Das war nicht immer so, 2 Herzkathder habe ich schon hinter mir. Die vielen kleinen und größeren Operationen und die Menge an unangenehmen Untersuchungen ist sowieso in den 9 Jahren unüberschaubar geworden.

Ich werde nie erfahren, wer es war, wer mir ermöglicht hat, wenigstens eine begrenzte Zeit von der Maschine wegzukommen. Aber das Gefühl tiefer Dankbarkeit wird immer da sein. Jetzt kann ich nur auf mein Glück hoffen, damit meine neuen Nieren auch recht lange arbeiten. Und ich habe ein Hobby gefunden, das keine große Körperkraft benötigt und mir wahnsinnig Spaß macht. Früher hatte ich viele, viele Hobbys, aber zum Computer bin ich irgendwie erst durch meine Krankheit gekommen. Gehts mir gut, schalt ich ein, gehts mir nicht so gut, muß ich ja nichts machen! Jetzt fehlt mir etwas, wenn ich mal einige Zeit nicht an meinen Compi kann ;-).
Ich habe, seit meine Homepage im Netz ist, sehr viele Leute kennengelernt und lerne sie immer noch kennen. Regelmäßig stehen nette Einträge im Gästebuch und ich bekomme auch viele Mails. Manchmal leider kaum mehr zu schaffen ;-).  Krankheitsbedingt kann es von einem Augenblick auf den anderen sein, daß ich plötzlich eine Infektion, Abstoßung oder etwas ähnliches bekomme. Da das Risiko bei mir sehr hoch ist, lande ich dann immer recht schnell im Krankenhaus. Und die Dauer des Aufenthalts ist natürlich unbestimmt. Seht es mir also nach, wenn es mit dem Antworten manchmal dauert oder nicht klappt. Wenn mir nicht besonders gut ist, habe ich keine Lust, Berge von Mails zu beantworten.
An dieser Stelle möchte ich allen ein ganz liebes Danke sagen, die mir geholfen haben, diese schwere Zeit durchzustehen. In erster Linie meinem Mann, der großen Anteil hat, daß ich nie ganz aufgegeben habe. Und auch den wenigen Freunden, die übriggeblieben sind und oft versucht haben, mir eine Freude zu machen, obwohl das sicher nicht einfach war. Aber auch die netten Menschen in der Dialyse-Station vergesse ich nicht.

Hast Du das jetzt wirklich alles gelesen? Alle Achtung ;-).


Wenn Dein Interesse an mir noch weitergehen sollte, empfehle ich Dir mein regelmäßig aktualisiertes Online-Tagebuch. Solange meine Transplantate halten, werde ich dort wohl schreiben, das "Danach" steht in den Sternen.

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