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Grundlagen der Ernährung bei Dialyse

Energiezufuhr

Die notwendige Energiemenge, die über die Ernährung zugeführt werden muss, richtet sich bei Dialysepatienten genau wie bei einen Gesunden nach dem täglichen Grundumsatz und der körperlichen Aktivität. Allgemein gelten als Richtwerte etwa 2500 kcal (Kilokalorien) für einen Mann (ca. 75 kg) und 2100 kcal (ca. 70 kg) für eine Frau. Der Anteil der Fette als Energiequelle sollte etwa 35 % betragen, der Kohlehydrate 50 % und der Eiweiße etwa 10 bis 15 %.
Ein guter Kontrollwert für die optimale Kalorienzufuhr ist das Erhalten eines normalen Körpergewichts. Für jeden Patienten wird das optimale Körpergewicht zusammen mit dem behandelnden Dialysearzt festgelegt.

Fett

Fett ist mit 9 kcal pro Gramm der energiereichste Nährstoff. Fett mit ungesättigten Fettsäuren, die vom Organismus nicht produziert werden können, ist zu bevorzugen. Reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist Sonnenblumenöl, Distelöl und alle übrigen kaltgepreßten Pflanzenöle. Das Olivenöl und Rapsöl enthält anteilig mehr einfach ungesättigte, 1/3 mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Kohlenhydrate

Zu der Gruppe der Kohlenhydrate gehören alle Zuckerarten und die Stärke. Kohlenhydrate sind in erster Linie energiespendende Nährstoffe. Der Anteil sollte ca. 40 - 50% der Gesamtenergie ausmachen.

Ballaststoffe

Ballaststoffe sind pflanzliche Zellbestandteile und können von dem Verdauungssystem nicht abgebaut werden. Ballaststoff reich sind Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Nüsse. In der Dialysekost sind Ballaststoffe aus zwei Gründen nur begrenzt einsetzbar:

  • Die optimale Wirkung kann sich nur bei einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr entfalten
  • Ballaststoffreiche Lebensmittel enthalten gleichzeitig viel Kalium (Gemüse, Obst) oder Phosphor (Vollkornprodukte, Müsli)

Eiweiß

Ein notwendiger Bestandteil in der Ernährung des Menschen sind Eiweiße. Sie enthalten als kleinste Bausteine sogenannte Aminosäuren, diese sind notwendig für den Aufbau von Körperzellen. Einige von denen (essentielle Aminosäuren) können nur über tierische und pflanzliche Nahrungsmittel aufgenommen werden, wobei tierisches Eiweiß biologisch hochwertiger und besser verwertbar ist.

Die sogenannte biologische Wertigkeit errechnet sich daraus, wieviel Gramm eines Eiweißes benötigt werden, um 100g körpereigenes Eiweiß herzustellen. Dieser Wert ist wesentlich für eine ausgeglichene Stickstoffbilanz. Dabei geht es darum, dass nicht mehr Stickstoff über Urin und Stuhl ausgeschieden als über die Nahrung zugeführt wird. Je geringer der biologische Wert eines Eiweißes ist, desto größere Mengen davon werden zur Sicherung des Bedarfs benötigt.

Der Speiseplan des Dialysepatienten sollte um seinen Eiweißbedarf zu decken, mindestens zur 2/3 aus biologisch hochwertigen Eiweiß wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte bestehen. Besonders günstig ist die Kombination beider Eiweißarten:

  • Weizen und Milch, Milchprodukte (Brot mit Käse oder Quark)
  • Kartoffel und Ei (Bratkartoffeln mit Spiegelei)
  • Hülsenfrüchte und Getreide (Brot + Linsensuppe)
  • Nudelauflauf mit Käse

Allerdings werden durch die Dialyse(-mebranen) Eiweiße (Aminosäuren) den Blut entzogen, deshalb ist der Bedarf eines Dialysepatienten an täglichem Eiweiß erhöht und liegt bei etwa 1,1 - 1,2g pro kg Körpergewicht, also bei ca. 90g für ein Gewicht von 75kg, dies ist etwa ein Drittel mehr als bei einen Gesunden.

Diese Werte sollten nicht überschritten werden, denn sonst reichen die drei bis vier Dialysebehandlungen pro Woche nicht aus um die Eiweißabbauprodukte (Harnstoff, Phosphat) aus dem Körper zu entfernen, es besteht dann die Gefahr einer Urämie. Allerdings wird die notwendige tägliche Eiweißzufuhr oft unterschritten, da der Appetit auf z.B. Fleisch, Fisch und Geflügel unter der Dialysebehandlung häufig abnimmt, bzw. auf diese Eiweißträger wegen des hohen Phosphorgehaltes verzichtet wird. Folgeerscheinungen sind, Gewichtsverlust, Muskelschwund und eine erhöhte Infektanfälligkeit des Körpers.

Dialysepatienten sollten sich nicht rein vegetarisch ernähren!
Die Deckung des Eiweißbedarfs durch vegetarische Kost ist nicht gegeben.

Natrium

In Verbindung mit Chlorid als Kochsalz bekannt. Pro Tag benötigt der Körper 2g Natrium. Natrium ist in allen Nahrungsmitteln enthalten. Zusätzliches Salzen ist nicht notwendig. Ein erhöhter Kochsalzverzehr kann zu verstärkten Ödemen (Wassereinlagerung) und zu Bluthochdruck führen.

Kalium

Kalium ist ein Elektrolyt, das für zahlreiche Funktionen unerläßlich ist. Hauptaufgabe ist die Regulierung der Körperflüssigkeit im Gewebe. Kalium ist notwendig für die Reizleitung d.h. für die Muskelkontraktion. Der Normalwert im Blut liegt bei ca. 5 mmol/l.

Eine Beeinträchtigung der Kaliumausscheidung durch die Nieren findet erst bei stärkerer Nierenfunktionseinschränkung statt, im allgemeinen erst bei einer Funktionsverminderung auf 15-20% (15-20 ml/min). Die Nierenleistung wird als Clearance bezeichnet, wobei der Normalwert bei 80-160ml/min liegt. Unter der Clearance versteht man dos Plasmavolumen (Blut in Milliliter), das in einer bestimmten Zeit (Minuten) von einer Substanz gereinigt (z.B. Creatinin) wird. Arbeitet die Niere besser als 20%, braucht eine kaliumarme Kost noch nicht eingehalten werden.

Da bei Dialysepatienten die Ausscheidung von Kalium über den Urin in der Regel nicht mehr gewährleistet ist, kann es zu einem Anstieg des Kaliums im Blut kommen. Ein Anstieg des Kaliumgehaltes führt zu Störungen der Muskel-. Nerven- und Herz-Kreislauffunktionen, zu Herz-Rhytmusstörungen, diese Hyperkaliämie ist lebensbedrohlich. Symptomatisch sind auch Ohrensausen und Verwirrtheitszustände. Bei einen zu niedriegen Kaliumspiegel würden die gleichen Syntome auftreten, was allerdings bei Dialysepatienten extrem selten vorkommt.

Die tägliche Kaliumzufuhr sollte auf 2000 mg pro Tag beschränkt werden. (Extrem kaliumarme Kost: 800 mg/pro Tag; kaliumarme Kost: l600 mg pro Tag). Besonders kaliumreiche Nahrungsmittel wie bestimmtes Gemüse und Obst, Kartoffeln, Nüsse, Trockenobst und Obstsäfte sollten gemieden werden. Manchmal sind erhöhte Kaliumwerte nicht ausschließlich auf eine kaliumreiche Kost zurückzuführen, sondern durch eine zu geringe Energiezufuhr (Abmagerungskur) kann es kann es zu einen Muskelabbau und damit zu einer Freisetzung von intrazellulärem Kalium kommen und somit zum Anstieg des Kaliumspiegels im Blut. Auch Kochsalzersatzmittel, die bei Bluthochdruck eingesetzt werden, können einen Anstieg des Kaliums bewirken.

Phosphat

Phosphat ist ein lebensnotwendiger Stoff, der vor allem im Knochenstoffwechsel des Menschen eine wesentliche Rolle spielt. Der Normalwert im Blut liegt bei ca. 1,2 - 1,6 mmol/l.

Bei nachlassender Nierenfunktion (Phosphat wird normalerweise vor allem über den Urin ausgeschieden) kommt es zu einer erhöhten Phosphatkonzentration im Blut. Durch diese "Hyperphosphatämie" wird durch eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen), ein Hormon, das so genannte Parathormon, vermehrt gebildet und ins Blut abgegeben. Eine Folge davon ist ein verstärkter Abbau von Kalzium aus dem Knochen, was zu einer Knochenerweichung und starken Knochenschmerzen mit erhöhter Neigung zu Knochenbrüchen (renale Osteopathie) führt. Bei einen langanhaltenden Hyperphosphatämie werden auch die Gefäße geschädigt.

Die Lebensmittel, die viel Eiweiß enthalten, haben in der Regel auch einen hohen Gehalt an Phosphat. Zu nennen sind hierbei besonders Milchprodukte, Fleisch, Wurstwaren und alle Vollkornprodukte. Deshalb ist eine hohe Eiweißzufuhr meist auch mit einer hohen Phosphatzufuhr verbunden, deshalb ist in der Regel Einnahme von Phosphatbindern zu den Mahlzeiten notwendig. Durch eine diätetische Phosphatreduktion sollte die Menge an täglich zugeführtem Phosphat von 800 -1200 mg nicht überschritten werden.

Vitamine

Da durch den Dialysevorgang ungewollt die wasserlöslichen Vitamine (C, B1, B2, B6 und B12) aus dem Körper ausgewaschen werden, muss eine ausreichende Vitaminzufuhr über die Nahrung gewährleistet sein. Darüber hinaus ist es möglich, diese Vitamine in Tablettenform oder bei der Dialyse über Vitaminpräparate zuzuführen.

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