Historische Entwicklung der Ersatztherapie
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Historische Entwicklung der Nierenerssatzverfahren
Diffussion als grundlegendes PrinzipBetrachten wir die geschichtliche Entwicklung der Hämodialyse unter Ausschluß der experimentellen Phasen und setzen wir als Geburtsstunde das Jahr fest, in dem der erste Mensch durch die Dialyse überlebte, dann feierte diese Behandlungsmethode am 11. September 1995 ihren 50. Geburtstag. Andererseits aber ist sie beinahe so alt wie die Zivilisation selbst. Nicht in der wissenschaftlich begründeten Form, wie wir sie heute kennen.
Die Haut - natürlicher Dialysator
Die Haut war die erste Naturmembran die für die "Dialyse" verwendet wurde. Harnstoff und Körperflüssigkeit wurden durch Transpiration eliminiert. Das Tasten, Fühlen. Schützen, Absorbieren und Ausscheiden waren schon in frühesten Zeiten als Funktionen der Haut bekannt. Hippokrates (460v.Chr.-370v.Chr) und Galen nahmen an, dass die Haut für die Luft "Durchdringbar" war. Hippokrates deutete starkes Schwitzen bei einem in Ruhe befindlichen Patienten als einen Hinweis des Körpers auf dringend notwendige Reinigung. Vermutet wurde, dass der Körper sich selbst über die Haut zu entgiften versuchte. Aus diesem Grund wurden in der Antike für eine Vielzahl von Krankheiten heiße Bäder empfohlen darunter auch Nierenleiden.
In einem Gedicht von "BIemmydes" steht zu lesen, über das "Bad als eine Medikation bei Harnwegserkrankungen". Im Mittelalter empfahl Avicenna (979-1037) das Schwitzen kombiniert mit Abführenals Mittel gegen toxische Substanzen. Als Hilfe gegen die Wassersucht empfahl Albucasis (Abul Qasim az-Zahrawi, Chirurgie 936 -1013) den Patienten in heißem Sand unter der Sonne zu begraben und durstig zu lassen, während man ihm gleichzeitig Abführmittel verabreichen sollte. Die Literatur über die Hydrotherapie ist sehr umfangreich.
Bevor der erste Dialysator entwickelt wurde, dialysierten die alten Römer in ihren heißen Bädern, allerdings ohne zu wissen, was sie taten und warum es funktionierte. Nach einen Höhepunkt im antiken Rom wurde sie weiter populär in Byzanz und in der Renaissance.
Heiße Bäder wurden benutzt, um harnpflichtige Substanzen aus dem Körper zu entfernen. Das heiße Wasser ließ den Patienten sehr stark schwitzen und durch die Haut, als Membran fungierend, diffundierten die Toxine ins Badewasser. Weil diese Methode aber einen extrem erschöpften, um nicht zu sagen "ausgelaugten" Patienten hinterließ, fand sie keine sehr weite Verbreitung. Anfang der 50er Jahre wurde sie vereinzelt angewandt und geriet dann in Vergessenheit.
Jedoch 18 Jahrhunderte bevor der erste Dialysator entwickelt wurde, dialysierten die alten Römer in ihren heißen Bädern, allerdings ohne zu wissen, was sie taten und warum es funktionierte.